Redaktionsplan für Buchbloggende- Warum du einen brauchst und in 4 Schritten umsetzt

Redaktionsplan für Buchbloggende- Warum du einen brauchst und in 4 Schritten umsetzt

“Redaktionsplan? So etwas brauche ich nicht. Wie soll denn sowas überhaupt aussehen und funktionieren? Ich weiß doch noch gar nicht was ich diese Woche lesen werde, geschweige denn wann ich die Zeit habe, eine Rezension zu verfassen und den Content für jede Plattform zu bearbeiten. Außerdem- würde mich das nicht einengen? Wo bleiben da die Spontanität und der Spaß?”

Kommen dir diese Gedanken bekannt vor? Dann geht es dir genauso wie mir, bevor ich einen Redaktionsplan erstellt habe. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, wenn für den Blog neben dem vollen Leben sowieso kaum Zeit bleibt.

Aber da waren auch Zweifel. meine großen Idole, unter anderem Lea von Liberiarium schwören auf ihren Redaktionsplan, ohne den nichts gehen würde.

Mein persönlicher Ausschlag, mich endlich näher mit geplantem Content zu beschäftigen, war ein anderer.
Eigentlich ist es unglaublich, was ich ohne Plan in den letzten zwei Jahren auf die Beine gestellt habe. Trotzdem fehlt es mir nach wie vor an Sichtbarkeit und Reichweite. Meine Beiträge, in denen so viel Mühe, Energie und Herzblut steckt, werden weder von der Buchwelt wahrgenommen, noch nehmen mich potenzielle Kooperationspartner ernst.
Deshalb nehme ich mir seit diesem Jahr ganz besonders vor, regelmäßig guten Content zu erstellen. Aber dabei blieb es dann leider auch. Jede Woche dieselbe Leier: “Nächste Woche poste ich jeden Tag auf Bookstagram und schreibe zwei Blog- Beiträge” – hahaha nicht. Denn dann ist die nächste Woche da, es muss noch gekocht und zum Sport gerannt werden, bis man nach einem voll beladenen Tag endlich auf der Couch landet und keinen geraden Gedanken mehr zustande bringt. “Macht nichts, ich kann das Bild ja morgen posten.

Dazu kamen Vorbereitungen in jeder freien Minute, sei es Bilder zu machen, diese zu bearbeiten oder auch einfach nur ständig gedanklich noch beim Blog zu hängen. Und die vielen Zettel und Notizbücher erst! Ich habe es mir ja schon lange angewöhnt, Ideen und Satzfetzen zu notieren. Man kennt das- sonst sind sie weg!
Vor allem hat man praktisch nie Zeit, sich direkt hinzusetzen.

Deshalb habe ich mich intensiv mit einem Redaktionsplan oder auch Bloggerkalender beschäftigt.
Noch bevor ich überhaupt damit gestartet habe, ist mir bewusst geworden wie sehr ich so etwas handfestes brauche, da ich mich ständig verzettle (kleines Wortspiel 😂) und unglaublich viel Energie derzeit ins Leere läuft.

Auch durch meinen letzten Blogbeitrag

Masse statt Klasse- Was ist ein Blog- Beitrag/ Bookstagram- Post wert? Diskussion

bin ich gedanklich noch mal in ganz andere Richtungen gekommen. Kann ich mehr posten und meine Inhalte trotzdem interessant gestalten? Vor allem: Wie? Ein Plan musste her, zumindest in irgendeiner Form.

Ob die Umsetzung auch so klappt wie ich mir das vorstelle, wird sich zeigen. Angepasst werden kann der Plan ja immer noch. Vor allem soll er mich ja auch nicht einengen und den Spaß am bloggen rauben, sondern meine Vorgehensweise strukturieren und mir helfen.

Wie ich die Sache genau angegangen bin zeige ich dir daher heute Schritt für Schritt. Vor allem ist es so viel einfacher, wie du dir vorgestellt hast.

Doch zuerst:

Was ist ein Redaktionsplan überhaupt?

Kurz und knapp gesagt wird dieser vor allem in Redaktionen verwendet. In diesem Plan oder auch Kalender wird jeder Inhalt und Beitrag geplant. Dazu gehört auch wann er wo veröffentlicht und von wem er verfasst wird.

In einer Redaktion fällt dieser natürlich sehr umfangreich aus. Aber auch wenn man wie ich nicht nur Blogbeiträge verfasst, sondern diese auch noch für jedes weitere Medium der sozialen Netzwerke anpassen muss + das ganze drumherum von Bildbearbeitung bis zu Storys dranhängt,  kann das schnell umfangreich werden.
Wie habe ich das eigentlich vorher gemacht?

Schritt 1: Lege fest was du leisten möchtest und was davon du leisten kannst

Es bringt natürlich nichts, sich für jeden Tag einen Blogbeitrag vorzunehmen, wenn man keine Zeit dafür hat diese zu erstellen. Bei diesem Schritt habe ich auch geschaut, ob ich nicht irgendwo Zeiten festlegen kann.
Dieser Plan ist bisher trotzdem noch grob, um mich nicht einzuengen, aber konkret genug um vom Planen ins Tun zu kommen.
Bei diesem Schritt habe ich mir einfach schriftlich eine Liste erstellt, dabei wöchentlich, täglich und monatlich eingetragen.

Bilder für die Woche zu machen, bearbeiten und die Captions schreiben habe ich jetzt zum Beispiel auf Sonntagnachmittag verlegt. Dadurch gibt es keine Ausreden mehr.

Schritt 2: Finde die richtigen Tools für dich

Die einen haben einen digitalen Kalender, die anderen schreiben lieber mit Stift und Papier. Eine Vorlage findest du zum Beispiel hier:

https://offers.hubspot.de/redaktionskalender

Doch auch wenn der Plan einmal steht sind weitere Helfer sinnvoll.
Beispiel jeden Tag auf Bookstagram posten: Hier werden bei mir jetzt dank meinem Plan einmal wöchentlich Bilder erstellt und bearbeitet. Mein erster Helfer ist die App UNUM, die ich hauptsächlich für die Anordnung der Bilder und dadurch auch Planung verwende. In der Premium Version kann auch hier direkt mit Instagram verbunden werden, Captions erstellt und das automatische Posten eingestellt werden. Bei mir reicht es aber nur für die kostenfreie Version, reicht für meine Zwecke aber auch. Mittlerweile kann man das Posten auch direkt bei Instagram planen. Heißt, direkt auf der Website Bilder hochladen und eine Posting- Zeit festlegen. Das spart viel Zeit und man vergisst das posten nicht. Außer man macht es sich lieber kompliziert so wie ich, die mit der Website leider überhaupt nicht klarkommt (am Smartphone geht das wohl nicht). Ich erstelle meine Captions (Bildtexte) in Word und schicke sie mir per E-Mail. Dann muss ich meinen Text nur noch täglich rauskopieren und hochladen. Auch das spart mir und meinem inneren Schweinehund Unmengen Zeit. Du hast mich ja noch nicht am Smartphone tippen gesehen 😂 Das dauert so lange, dass ich meist einfach keinen Elan dafür aufbringen kann. Und ich möchte ja nicht nur einen Satz oder irgendwas posten. So und so ist der Content fertig und einsatzbereit, und das noch bevor die Woche beginnt.

Ein weiteres Tool wirst du für deine Ideen und auch Beiträge brauchen. Für mich sind das Notizbuch und Word. Für dich vielleicht eine Notizen- App auf dem Smartphone. Wenn du mehr der technische und von unterwegs Typ bist, hilft dir vielleicht der Blogbeitrag von Tintenmeer:

https://www.tintenmeer.de/2016/02/03/12-grossartige-tools-fuer-buchblogger/

Ebenfalls ein Gamechanger für mich, war der Blogbeitrag von Tala von wortlicht.blog.
Da ich es liebe handschriftlich zu schreiben und mich immer aufraffen muss das auch abzutippen, kam mir die Idee mit dem Einsprechen sehr gelegen 😊

https://wortlicht.blog/2022/06/20/erfahrungen-aus-dem-schreiballtag-roman-diktieren-mit-speechnotes/

Schritt 3: Sammle Inspiration & Ideen

Weiter gehts mit dem schönsten und einfachsten Teil des Redaktionsplans. Gebe dazu bitte einmal “Ideen Buchblog” in deine Suchmaschine ein. Fertig 😉
Also ziemlich, denn du wirst dich vor Inspiration nicht mehr retten können und kannst Tage damit verbringen, dir Notizen zu machen und tolle Blogs zu entdecken. Auch Pinterest kann ich dir nur wärmstens empfehlen (auch für Traffic). Ebenso solltest du deine Bookstagram Idole im Blick behalten: Was gefällt dir an ihrem Content? Wie setzen sie Dinge um? Und wie kannst du dich davon inspirieren lassen und lernen, ohne zu kopieren?

Bei vielen Beiträgen, die dich direkt ansprechen und inspirieren denkst du vielleicht, davon gibt es doch schon genug. Aber das sollte dich nicht abhalten. Du kannst ganz neue Verknüpfungen erstellen, hast ganz eigenen Erfahrungen und eine eigene Stimme. Also mach was Eigenes draus!

Du hast dich ja bereits für ein Tool entschieden, mit dem du deine Ideen sammelst.
Bei mir musste bei dutzenden Notizheften und noch mehr Zetteln überall erst einmal sortiert werden.

Ich habe alles geordnet in einen DIN A4 Block geschrieben. Hier ist auch viel Platz für weitere Notizen und Gedanken zu jedem Blogbeitrag.

Wichtig: Hier kannst du auch gleich auf gute Vorbereitung setzen. Stelle direkt Bezug zu anderen Themen dar, notiere Quellen und Gedankenfetzen, erstelle Gliederungen für Beiträge. Dadurch erleichterst du dir die Arbeit.

Tipp:
Notiere Ideen und auch ganze Sätze immer so schnell wie möglich! Sie fliegen einem überall zu, und was man hat das hat man. Dazu gehören auch Zeitgeist- Themen, die in der Buchwelt gerade aktuell sind und daher auch schnell aufgegriffen werden sollten.

Schritt 4: Die Umsetzung

Ganz ehrlich- Das Sammeln und Planen war ja einfach. Jetzt kommt der schwierige Teil: Die Umsetzung.
Der Plan ist gemacht, jetzt musst du dich nur noch daranhalten. Aber er ist nicht in Stein gemeißelt! Wenn du merkst, dass es so nicht klappt, dann ändere ihn. Der Plan soll ja nicht stressen, sondern beim Strukturieren helfen. Ich fahre auch schon besser, wenn ich mich nur so “gut es eben geht” an meinen Plan halte.

Tipp: Vor allem an Motivation und Energie mangelt es oft. Nutze hier die Zeiten, in denen es läuft voll aus (z.B. Urlaube) und arbeite dann vor und so viel wie geht. Auch macht es Sinn, zu den Themen die dich direkt ansprechen oder gerade beschäftigen ein paar Sätze zu schreiben. Auch das erleichtert dir später die Arbeit. Noch sinnvoller ist es ohnehin, direkt ein paar Beiträge im Voraus zu erstellen und bereit zu haben. man weiß ja nie, wann das Leben mal wieder zuschlägt.

Fazit:

Wie du siehst muss ein Redaktionsplan weder hochprofessionell, noch durchgetaktet bis zum Letzten noch teuer sein, um dir bei dir bei deinen Zielen für deinen Blog zu helfen. Für mich hat es sich bereits gelohnt!

Was sich direkt für mich geändert hat:

– ich überlege nicht mehr die ganze Woche, was ich fotografieren kann und was ich dazu schreibe. Wenn mir was einfällt oder ich etwas Interessantes sehe, notiere ich es mir und fertig. Alle Bilder für die Woche und die Captions entstehen jetzt am Wochenende. Obwohl das mehr Content ist, kostet es mich viel weniger Zeit!

– Meine Ideensammlung für Blog- Posts ist riesig! Ich könnte die ganze Zeit daran arbeiten. trotzdem kann ich gedanklich besser abschalten, weil alles wichtige notiert und bereit für guten Content ist.

Auch diese Beiträge zum Thema könnten für dich interessant sein:

https://fraukoenig.de/redaktionsplan/

https://www.reckliesmp.de/blog-redaktionsplan/

und bevor dir die Ideen ausgehen 😉

https://www.tintenmeer.de/2016/02/07/10-blog-postideen-fuer-buchblogger/

2 Gedanken zu „Redaktionsplan für Buchbloggende- Warum du einen brauchst und in 4 Schritten umsetzt

  1. Hi,
    danke für den spannenden Post! Ich glaub, ein Redaktionsplan hat das Potenzial die Kreativität richtig gut zu bündeln und spannende Ideen zu entwickeln, zu sammeln und dann auch umzusetzen. Ich finde deinen Post mega spannend und bin durch dich und https://wortlicht.blog/ auch auf die Idee gekommen, einen Post über meine Erfahrungen damit zu schreiben.

    LG
    Sophie

    1. Hallo Sophie,
      bei deiner Rückmeldung schlägt mein kleines Bloggerherz direkt höher. Vielen lieben Dank! ❤❤❤
      Melde mir gerne zurück, wenn dein Beitrag online ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert