[Rezension] “We Will Give You Hell” von Lina Frisch

[Rezension] “We Will Give You Hell” von Lina Frisch

Rezension zu „We Will Give You Hell” von Lina Frisch

[Selbstgekauft, aber kann dich sowasvon beeinflussen]

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Buchdetails

ISBN: 9783426528907
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Taschenbuch
Umfang:464 Seiten
Verlag: Knaur Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 01.03.2023

Erwartungen:

Hier hatte ich ehrlich etwas Angst. Noch bevor ich mit dem bloggen angefangen habe, habe ich „Falling Skye“ von der Autorin gelesen und nie zum zweiten Band gegriffen. Denn obwohl ich das Buch handwerklich gut gemacht fand und die Story interessant war, habe ich mich damals durch das Buch gequält, was ich heute nicht mehr machen würde. Ich fand es so unendlich ausschweifend. Ein Trend, der definitiv nicht für mich gemacht ist.
Und „we will give you Hell” wurde mal wieder fast ausschließlich in den Himmel gelobt bei Bookstagram, aber ausschließlich von Leuten, die das Buch als Rezensionsexemplar erhalten haben. Die eine negative Rezension die ich gelesen habe, hat das Buch selbstgekauft und abgebrochen, weil, drei Mal dürft ihr raten, es sich zu sehr zieht und im Kreis dreht.
Danach hatte ich mich eigentlich schon auf ein Abbruch- Buch vorbereitetet, ich kenn mich ja.

Cover/Qualität Print:

Die Qualität von Taschenbuch ist top. Oder nennt man das Klappenbroschur?
Mittlerweile frage ich mich aber wirklich, was aus den früheren Prozessen geworden ist. Da gab es in dem Genre immer zuerst ein Hardcover. Direkt als Taschenbuch kamen nur die Bücher, bei denen eh kein Run erwartet wurde.
Heute kommen die meisten direkt als Taschenbuch 🤔 🤷‍♀️ Das Cover dagegen: Enttäuschend. Könnte auch ein Erotik- oder Liebesroman sein und wäre ohne Bookstagram nie richtig von mir zugeordnet worden.

Setting (Klappentext):

Wenn deine Wut zur magischen Kraft wird, die die Welt verändern kann

Im Urban-Fantasy-Roman »We will give you Hell« entdeckt die junge Hell ihre ureigene weibliche Magie, die sie zwingt, sich zwischen Macht und Gerechtigkeit zu entscheiden.
Es sollte der Sommer ihres Lebens werden: In Schweden wollen die 19-jährige Hellea, genannt Hell, und ihre Freunde vier Wochen lang die urtümlichen Wälder und das malerische Stockholm erkunden. Aber Hell wird aus diesem Urlaub nicht zurückkehren. Zumindest nicht als die Frau, die sie zuvor gewesen ist.


Denn Hell wird plötzlich von unerklärlichen Fieberschüben heimgesucht. Bei dem Besuch eines einsamen Wikinger-Grabs trifft die zunehmend verzweifelte Hell auf Astryd, eine mysteriöse Frau, die ihr eine schier unglaubliche Geschichte erzählt: Was Hell bislang als Wutanfälle und zuletzt als Fieber wahrgenommen hat, ist eine uralte Kraft, die das Schicksal der Welt und insbesondere der Frauen in Hells Hände legt.

Anmerkung: Ich habe tatsächlich überall nur diese lange und komplette Inhaltsangabe gefunden. Ob das wohl dran liegt, dass das Cover nichts aussagt?

Schreibstil:

Der Schreibstil der Autorin ist seit „Falling Skye“ definitiv besser geworden, nicht mehr ganz so unnötig ausschweifend und öfter einfach mal auf den Punkt. Handwerklich nach wie vor top.
Was mich hier wirklich immer und immer wieder gestört hat waren diese unnötigen kleinen Nebenhandlungen, die sie zeitweise extrem intensiv erwähnt, und in anderen Szenen überhaupt nicht. Damit meine ich, dass Prota A sich eine Jacke anzieht, Tee aufgießt, eine Zimtschnecke isst, die Schuhe bindet, dann vielleicht auch mal was sagt, bevor er seine Jacke wieder auszieht, und den Tee abstellt und…ihr wisst denke ich worauf ich hinaus will. Seitenweise hat das jede Figur sehr exzessiv gemacht, was bei sechs handelnden Figuren richtig auf die Nerven geht.

Meinung/Fazit:

Wie ihr seht habe ich das Buch komplett gelesen, daher war es auch an keiner Stelle so ein Riesen- Desaster, dass ich abbrechen wollte. Aber es gab trotzdem viele Stellen, die mich genervt oder stark gewundert haben.
Dieses Buch hat sich mehr nach Debüt angefühlt, als ihr damaliges Debüt. Denn das Erzähltempo wechselte, mal wurde viel drumrum geschrieben und mal gar nicht (atmete tief ein, nahm seine Tasse usw.) und auch die Emotionen waren mal da und greifbar und mal nicht. Außerdem fühlte es sich in der Mitte des Buches an, als würde eine komplett andere Geschichte erzählt werden.
Das einzige was mir wirklich richtig gut gefallen hat, ist die Geschichte Schwedens, die sich die Autorin ausgedacht hat und unfassbar gut eingewoben hat, und die Lovestory, die wirklich süß ist.
Beim Feminismus- Aspekt der Geschichte wusste ich nicht so ganz was ich davon halten soll, aber auch das ist zum Ende gut verarbeitet. Außerdem hat mich das Ende überrascht.

Was ich außerdem noch anmerken muss: Es hat mir wirklich gefallen, dass die Tochter aus gutem Hause mit Abitur nichts lieber wollte als eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen. Das müsste in Büchern viel öfter vorkommen. Warum musste diese dann am Ende des Buches dann doch ganz Klischeehaft auf Weltreise gehen?

Zusammen gefasst ist meine Meinung also weder (total) begeistert noch (total) enttäuscht: Durchwachsen.

Werde ich den zweiten Band lesen?

Die Geschichte wurde so beendet, dass sie von der Autorin direkt wieder aufgegriffen werden kann. Band zwei ist allerdings nicht geplant, soweit ich weiß. Ob ich das nächste Buch der Autorin lesen werde weiß ich noch nicht. Bis jetzt war keines so richtig meins, daher wäre es auch mies mit der Haltung das nächste zu kaufen und schlecht zu rezensieren, wenn ich es doch weiß. Allerdings war hier ja auch schon eine Steigerung zu erkennen, und ihr nächstes könnte richtig toll für mich sein. Wahrscheinlich kommt es einfach auf die Story an.

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