
“The INVISIBLE LIFE OF ADDIE LARUE” von V.E. Schwab / „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“
Rezension zu “The INVISIBLE LIFE OF ADDIE LARUE” von V.E. Schwab / „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“
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Buchdetails
Englische Ausgabe (Meine Ausgabe):
ISBN: 9780765387561
Sprache: Englisch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 444 Seiten
Verlag: TOR BOOKS
Erscheinungsdatum: 06.10.2020
Deutsche Ausgabe:
ISBN: 9783596705818
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 592 Seiten
Verlag: FISCHER Tor
Erscheinungsdatum: 26.05.2021
Headline:
Absolut geflasht. Bei gefühlt jedem dritten Satz hat es mich in den Fingern gejuckt einen Textmarker zu holen und ihn zu markieren, weil ich ihn festhalten und (noch) länger bewundern wollte.
Verhältnismäßig habe ich lange zum Lesen gebraucht, mich aber auch jede Seite aufs Neue beeindrucken lassen.
Pure Inspiration. Eine Liebeserklärung an das Leben.
Erwartungen:
Schwierig. Es gab extrem gute Bewertungen und extrem schlechte. Dazu musste ich mehrmals auf das Buch hingewiesen werden, bis ich es wirklich haben wollte. Es war gefühlt überall. (Ist es immer noch)
Cover/Qualität Print:
Meine englische Ausgabe ist ein größer/höher geschnittenes Taschenbuch. Das schlichte Cover gefällt mir sehr gut. Nachteil ist die matte Oberfläche. Die hat jetzt einige Fingerabdrücke drauf (dabei sind meine Hände immer sauber, ich schwöre).
Charaktere:
Finde ich ausbaufähig. Das Buch zeichnet sich für mich mehr durch die Story aus. Addie bleibt blass, außer den sieben charakteristischen Sommersprossen und der Liebe zum Leben weiß ich jetzt nicht viel, in Henry habe ich mich nicht verliebt (obwohl ich mit ihm gefühlt habe) und Luc bleibt unglaubwürdig trotz menschlicher Seite. Sein Interesse an Addie kommt mir so abrupt vor irgendwie.
Auch Addie habe ich richtig gefühlt, aber ich kann mir kein richtiges Bild von ihr machen.
Negativ muss ich anmerken, dass jeder (außer dem dunklen Gott) schwul, lesbisch oder bi ist. Das war mir etwas zu viel des Guten.
Setting:
Adeline LaRue wächst in einem kleinen Ort in Frankreich auf. Ein Ort, in dem jeder im selben Zehn- Fuß Radius lebt und stirbt in dem er auch geboren wurde. Doch Addie will so viel mehr. Sie will mehr sehen, will frei sein und leben. So schafft sie es lange den Erwartungen an sie zu umgehen und nicht zu heiraten.
Von Estele, einer älteren, ledigen (und für anderen Dorfbewohner suspekten) Frau lernt sie neben dem christlichen Glauben ihrer Eltern einen anderen Glauben kennen. Den glauben an die Götter im Wald, im Wasser und der Erde.
Doch eines Tages, Addie ist bereits dreiundzwanzig und unvermittelbar, soll sie einen Witwer heiraten und Mutter seiner drei Kinder werden.
Addie bieten den Göttern alles, was sie besitzt. Doch sie helfen ihr nicht.
Erst am Abend ihrer Hochzeit, als sie wegläuft, erhält sie Antwort und begeht einen großen Fehler. Sie verkauft ihre Seele für Freiheit, an einen Gott der Dunkelheit.
„Never pray to the Gods that answer after dark”
Denn der Gott gibt ihr Freiheit, doch anders als erwartet. Sie altert nicht. Doch sie wird vergessen und kann nichts Bleibendes erschaffen. Nicht einmal ihr Name bleibt ihr. Doch sie gibt nicht auf. Dreihundert Jahre kämpft sie gegen die Grenzen ihres Fluches und wird zur Muße vieler Künstler.
Bis sie Henry trifft. Der sich an sie erinnert.
Schreibstil:
Mehr erwachsen und literarisch als locker und schnell. Dafür bildhaft und gekonnt. Die Autorin weiß genau, wie sie Gefühle und Bilder hervorrufen kann und macht davon vorbildlich gebrauch.
Meinung/Fazit:
Zwischenzeitlich dachte ich man hätte hier und da kürzen können, aber dann kam wieder so ein wunderschön poetischer Satz und hat mich geflasht.
Und das Buch ist wirklich voll davon. Die Autorin ist offensichtlich sehr erfahren oder sehr talentiert (oder beides). Mit ihrem Blick auf die Welt hat sie mich beim Lesen regelmäßig umgehauen und auch innehalten lassen.
Obwohl das Buch so ganz anders ist als alles, was ich je gelesen habe, konnte mich der Schreibstil und die Geschichte ebenso wie die vielen Liebeserklärungen an die Kunst und an das Leben selbst voll überzeugen.
Verhältnismäßig habe ich lange zum Lesen gebraucht, denn das Buch wollte einfach langsam zelebriert werden. Es handelt ja auch von über dreihundert Jahren Inspiration und Geschichte.
Definitiv eines meiner Jahreshighlights!